Die meisten Leute, die jemals einen Volkswagen Käfer oder, sagen wir, einen frühen VW-Bus mit geteilter Windschutzscheibe oder sogar einen Karmann Ghia besessen haben, werden schwören, dass diese unbequemen, relativ schlichten Fahrzeuge zu den Lieblingsautos gehörten, die sie je gefahren haben. Natürlich sind sie nicht jedermanns Sache – aber für eine bestimmte Art von Fahrer boten die Old-School-VWs eine seltene Kombination aus Zuverlässigkeit, Wartungsfreundlichkeit und vor allem Persönlichkeit, die so vielen anderen Serienautos fehlte.
Die Geschichte von Volkswagen gehört mittlerweile zu den faszinierendsten und in mancher Hinsicht auch beunruhigendsten aller existierenden Automobilhersteller. Ein gut dokumentiertes Beispiel für die paradoxe Überlieferung von VW: In seinen Anfängen, während des Zweiten Weltkriegs, setzte Volkswagen Sklavenarbeit ein (das Unternehmen hat dies zugegeben), um Fahrzeuge für die Kriegsanstrengungen der Nazis zu bauen; Jahrzehnte später wurden die archetypischen Volkswagen, der Käfer und der T1-Bus, zu den vierrädrigen Symbolen der „Frieden und Liebe“-Bewegung der 1960er Jahre. Von Hitler bis zu den Hippies: Nicht viele andere Unternehmen, ob Automobil- oder andere Unternehmen, können Anspruch auf eine derart bizarre Unternehmenserzählung erheben.
Hier eine Fotoserie des LIFE- Fotografen Walter Sanders im berühmten Wolfsburger Werk des Unternehmens im Jahr 1951. Sanders fängt auf diesen Bildern die Fabrik ein und fängt selbst einen Flüchtling aus Hitler-Deutschland ein, der im selben Jahr aus seinem Heimatland floh, als VW mit der Produktion von Autos begann Die Fabrikarbeiter sind eine Nation, die sich neu erschafft. Hier ist in Schwarzweiß ein Porträt der Arbeit und Mechanisierung zu sehen, die Deutschland noch vor dem Ende des Jahrhunderts wieder zu einer der mächtigsten Volkswirtschaften der Welt machen sollte.
(Fotos: Walter Sanders – Time & Life Pictures/Getty Images)